Fragen an die Jusos

Veröffentlicht am 27.08.2021 in OV-Zeitung

Warum die SPD?

Die SPD Ellwangen freut sich über regen Zulauf. Gerade auf junge Menschen strahlt die Sozialdemokratie trotz aller Unkenrufe eine große Anziehungskraft aus. Auch in Ellwangen dürfen wir junge Sozialdemokrat:innen in unseren Reihen aufnehmen. Wir haben fünf gefragt, warum sie sich für die SPD entschieden haben, was ihnen wichtig ist und wer sie inspiriert.  Lesen Sie hier ihre Antworten.

 

Gabriel Schuh, 17 Jahre, Ausbildung zur Pflegefachkraft

1. Warum SPD?
Der Name SPD steht für mich im Gleichklang mit sozialer Gerechtigkeit. Die Anliegen der Arbeiterschaft und der sozial Schwächeren müssen in einer Arbeitswelt und Gesellschaft, wie wir sie heute vorfinden, wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Diese Ziele können meiner Meinung nach nur von der SPD erreicht werden. 

2. Was ist dir besonders wichtig?
Mir ist wichtig, nicht tatenlos dazusitzen und über alles zu schimpfen, was gerade falsch läuft. Mir ist wichtig, mich am Geschehen aktiv zu beteiligen und etwas zu ändern.

 

3. Für was trittst du ein?
Ich trete ein für ein soziales Deutschland, in dem man auch in 50 Jahren noch leben möchte und kann.

 

4. Welches Thema bekommt zu wenig Aufmerksamkeit?
In meinen Augen sind Themen wie Korruption, sowie technischer und gesellschaftlicher Fortschritt vollkommen unterrepräsentiert. Auch die sich verbreitende Ablehnung der Demokratie verlangt mehr Aufmerksamkeit.

 

5. Wer oder was inspiriert dich?
Große Persönlichkeiten, wie Prof. Dr. Karl Lauterbach, die es schaffen, schwere Sachverhalte einfach und für jeden verständlich wiederzugeben. 

 

Lisa Steinau, 27 Jahre, Rechtsreferendarin

1. Warum SPD?

Die SPD ist für mich genau die Partei, die alle Themen, die in Zukunft und auch heute schon wichtig sind, im Blick hat und gute Lösungen anbietet. Klimaschutz, der so gestaltet werden muss, dass keiner benachteiligt wird und letztendlich alle von besserer Luft, einer guten Umwelt und gestiegener Lebensqualität profitieren können. Gute Bildungschancen, die allen zur Verfügung gestellt werden (ich denke da vor allem an die beitragsfreien Kita-Plätze schon in jungen Jahren) ohne Rücksicht auf den jeweiligen Background. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, hier hilft auch die verpflichtende Einführung von Home Office (wobei da natürlich auch im Blick behalten werden muss, dass Home Office dann nicht nur von Frauen* in Anspruch genommen werden (muss), um gleichzeitig die nötige Care Arbeit im Haushalt zu leisten). Vor allem wichtig finde ich bei der SPD, dass hier jede*r eine politische Heimat finden kann, egal, welcher Religion, welcher Hautfarbe oder welchen Geschlechts.

2. Was ist dir besonders wichtig?
Ich finde es wichtig, sich politisch zu engagieren, um so die eigenen Vorstellungen bestmöglich umsetzen zu können. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass ich jung und weiblich bin. Gerade diese Gruppe ist leider immer noch viel zu wenig repräsentiert, ob auf kommunaler Ebene oder in den Bundes- und Landesparlamenten. Dabei haben wir häufig einen anderen Blick auf Probleme, die durch neue Sichtweisen zu Lösungen beitragen können.

3. Für was trittst du ein?
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." – Dieser Satz sagt eigentlich alles aus. Ich trete ein für ein friedliches Zusammenleben miteinander, denn nur so gelingt es uns, sowohl die kleinen Probleme innerhalb des engen Umfeldes, als auch die großen, weltpolitischen Probleme zu lösen. Ein dauerhafter Dialog ist wichtig. Außerdem fände ich ganz konkret eine Reformierung des BAföG wichtig, hier fallen leider immer noch zu viele durchs Raster. Und auf kommunaler Ebene ist Umweltschutz ein wichtiges Thema. Meiner Meinung nach beginnt dieser zum Beispiel bereits damit, dass mehr Mülleimer an viel befahrenen oder begangenen Wegen aufgestellt werden. Natürlich besteht dann das Problem der illegalen Müllentsorgung, aber eventuell würde auch die ein oder andere McDonalds-Tüte dann nicht mehr im nächsten Gebüsch, sondern im Mülleimer landen.

4. Welches Thema bekommt zu wenig Aufmerksamkeit?
Der Tierschutz und die oft vorliegende finanzielle Unterversorgung der Tierheime durch die Kommunen bekommt meiner Ansicht nach zu wenig Aufmerksamkeit. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, während der leider sehr viele Menschen Welpen aus illegalen Tiertransporten gekauft haben, die dann später, wenn sie nicht bereits an der Grenze abgefangen wurden und den Tierheimen zur Pflege gegeben wurden, zu hunderten wieder in den Tierheimen landen, wird noch einmal deutlich, dass hier noch viel mehr gemacht werden muss. Lebendtiertransporte über weite Wege in Drittländer, ohne geregelte Pausen oder ausreichend Futter und Wasser, sollte flächendeckend verboten werden.

5. Wer oder was inspiriert dich?
Ruth Bader Ginsburg – eine großartige Juristin und Vorkämpferin für Geschlechtergerechtigkeit und frauenpolitische Themen!

 

Maximilian Kelm, 20 Jahre, Jurastundent

1. Warum SPD?
Mir ist die SPD wichtig, weil sie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit als Kern erfolgreichen Daseins definiert und nicht nur als Randthema.

 

2. Was ist dir besonders wichtig?
Mir ist wichtig, dass wir debattieren und diskutieren, was besser werden kann, statt nichts zu sagen. Die SPD als Debattenpartei ist genau dafür da.
 
3. Für was trittst du ein?
Ich trete für ein solidarisches Miteinander ein, in dem aber auch klare Anforderungen gestellt werden. Fördern und fordern ist sozialdemokratisches Denken.
 
4. Welches Thema bekommt zu wenig Aufmerksamkeit?
Wir kümmern uns zu wenig um die Substanz unserer Demokratie - deswegen: mehr debattieren, mehr zuhören, mehr lokal bewegen.
 
5. Wer oder was inspiriert dich?
Mich inspiriert der Gedanke, dass Deutschland und Europa noch mehr können, als sie bis jetzt gezeigt haben. Mit engagierten Menschen können wir für eine lebenswerte Zukunft kämpfen.
 
 

Nils Einfeld, 20, Student Politologie und Anglistik

 

1. Warum SPD?
Die SPD tut, was eine Partei tun muss: Chancengleichheit und Wohlstand für jeden fordern, ohne dabei das Recht auf persönliche Entfaltung zu beschneiden. So lenkt sie Wachstum in die richtige Richtung. 

2. Was ist dir besonders wichtig?
Politische Arbeit muss immer das große Ganze im Blick behalten. Zu viele Entscheidungen werden mit Fokus auf nur einen Aspekt der Gesellschaft oder einen begrenzten Zeitabschnitt getroffen. Jedoch erschwert diese Arbeitsweise massiv, langfristige Lösungen zu finden. 

3. Für was trittst du ein?
Bildung sorgt sowohl für Chancengleichheit und Toleranz, als auch für Wohlstand. In einer Zeit, in der sich die Welt so schnell verändert, wie jetzt, muss Bildung auch über das junge Alter hinaus im Berufsleben stattfinden. 

4. Welches Thema bekommt zu wenig Aufmerksamkeit?
Korruption und Steuerhinterziehung sind Probleme, die trotz ihrer Komplexität und der dadurch mangelnden Medienwirksamkeit massive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. 

5. Wer oder was inspiriert dich?
Menschen, die überlegt und weitsichtig handeln und bei Entscheidungen das Wohl der Gesamtheit über das eigene stellen können, wie Nelson Mandela.

 

Nicolas Ostermann, 19 Jahre, Informatikstudent

1. Warum SPD?

Auf die SPD aufmerksam wurde ich, als ich in Berlin bei einer Folge Maybrit Illner live dabei war und Kevin Kühnert in einer Diskussion mit Tilman Kuban über die Grundrente sah. Danach hab ich mich näher mit der SPD beschäftigt. Mir gefiel, dass die SPD im Vergleich zu den anderen etablierten Parteien zusätzlich immer deutlich mehr auf die soziale Verträglichkeit achtet.

2. Was ist dir besonders wichtig?
Dass jeder Mensch die gleichen Chancen hat, alles zu erreichen und jeder dafür zumindest angeglichene Voraussetzungen hat.

3. Für was trittst du ein?
Das auch die Jungen Menschen in der Politik mehr gehört werden, aktuell ist die Politik etwas überaltert und sozial verträgliche Politik die auch für junge Menschen ist, kann nur funktionieren, wenn junge Menschen sich auch einbringen.

4. Welches Thema bekommt zu wenig Aufmerksamkeit?
Als Informatikstudent ist das eindeutig Digitalisierung, besonders was die Bildung betrifft. Gerade durch das letzte Jahr sollte spätestens jeder gemerkt haben, dass Digitalisierung ein unersätzliches Thema ist, schließlich brauchte von heute auf morgen jeder Schüler einen eigenen Laptop oder PC und auch schnelles Internet. Dass dort sozial schwache Familien mit weniger Einkommen benachteiligt waren, die mehrere Endgeräte besorgen mussten, damit mehrere Kinder parallel von zu Hause aus lernen können, erklärt sich ja von selbst.

Aber auch, was das Internet betrifft, muss einiges passieren. Während meinen Online-Vorlesungen hatte mein Bruder gleichzeitig auch Online-Vorlesungen und mein Vater hielt Online-Unterricht. Nicht selten war unser Internet überlastet und fiel aus.

Um allen in diesen Ausnahmesituationen die gleichen Chancen bieten zu können, muss jeder Schüler ein technisches Endgerät besitzen und quasi flächendeckend gutes Internet verfügbar sein.

Aber auch außerhalb von Pandemien wäre es wichtig, dass jeder Schüler ein Endgerät besitzt um eben auch im 21. Jahrhundert leben zu können, technische “Skills” sich selber aneignen zu können, falls gewollt oder auch einfach nur auf Lernmaterial aus dem Internet zugreifen zu können, welches heutzutage zuhauf zur Verfügung steht.

5. Wer oder was inspiriert dich?
Marcus Rashford, vielleicht eine etwas unkonventionelle Antwort, aber ich finde es beeindruckend, zu sehen, dass er, nachdem er in Armut aufwuchs und inzwischen ziemlich reich ist, sich so sehr gegen Kinderarmut einsetzt, während der Pandemie ein Hilfsprogramm auf die Beine gestellt hat, das 1,7 Millionen Minderjährigen zugute kommt.

 

Die Fragen stellten Ariane Bergerhoff, Nils Einfeld und Eleonora Grasmück.