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Veröffentlicht am 28.04.2022 in OV-Zeitung

Markante Ellwanger Gebäude stehen leer

Fritz Taschinski

Die Gefängnismauer ist mit Graffitis besprüht, die Farbe am blau-grünen Metalltor blättert großflächig ab. Häftlinge sind hier keine mehr untergebracht, seit dem 1. April 2016 steht das 1881 errichtete Ellwanger Gefängnis leer. Nachdem Stadt und Justizverwaltung abgewinkt hatten, wurde es schließlich an einen Investor verkauft.

Versteckt hinter hohen Mauern wartet das graue Gebäude mit den 770 m2 Nutzfläche darauf, einer neuen Bestimmung zugeführt zu werden. Im Gespräch war der Umbau zu einem eher außergewöhnlichen Hotel – keine schlechte Idee, auch im Hinblick auf das Jahr 2026 und die Landesgartenschau.

 

Szenen- und Ortswechsel: In der Oberen Straße, etwas eingezwängt zwischen dem Palais Adelmann und der Weinstube Kanne, befindet sich das Haus Fischer. Uhren wurden hier früher verkauft und repariert, 2009 erwarb die Stadt Ellwangen die Immobilie. Hier soll ein barrierefreier Zugang zum Palais Adelmann ge- schaffen werden. Wir wünschen uns die baldige Umsetzung, nicht zuletzt, um dem Palais Adelmann mehr und neues Leben einzuhauchen.

Mehr Leben wünscht man sich auch ein paar Meter weiter in der Spitalstraße, wo in dem früheren Bekleidungshaus Schmid, danach K&L, zwar die Türen verschlossen, aber die Schaufenster mit zeitgenössischer Kunst gefüllt sind.

Nachdem sich sowohl K&L als auch C&A und Gerry Weber bereits aus Ellwangen zurückgezogen haben, scheint es nur wenig Hoffnung zu geben, dass sich hier erneut eine Modekette niederlassen könnte.

Interessant finden wir daher die Anregung aus dem Ellwanger Seniorenrat, an diesem zentral gelegenen Ort einen Bürgertreffpunkt einzurichten. Der Blick in unsere Nachbarstadt Aalen zeigt, dass solch ein Haus, das allen Bürgern und Vereinen offen stünde, ein Erfolgsmodell sein könnte.

Schließlich noch zum leerstehenden Gartenmarkt der BAG gegenüber vom Bahnhof. Blumen und Pflanzen gibt es hier schon lange nicht mehr, das Gelände ist eingezäunt und wirkt öde.

Dabei böte sich dieser Ort für so vieles an: Ein Parkhaus für BahnpendlerInnen, eine Erweiterung des benachbarten Ärztehauses oder Raum für stadtnahes Wohnen.

Was wird aus den Gebäuden? Vom Haus Fischer abgesehen, war es nicht in Erfahrung zu bringen.

Zu wünschen ist, dass sie bald aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt werden. Es wäre ein Gewinn für ganz Ellwangen!