Die tun was 

Veröffentlicht am 20.10.2023 in OV-Zeitung

Ehrenamtliche engagieren sich für ein Lebendiges Ellwangen

 

Fritz Taschinski 

 

In unseren Innenstädten ist es unübersehbar: Läden stehen leer, weil traditionsreiche Familiengeschäfte schließen oder Handelsketten ihre Filialen aufgeben. So leider auch in Ellwangen. Die Gründe sind vielfältig: Der Mangel an Fachkräften, die Corona-Krise, steigende Mieten, höhere Kosten durch Inflation, der zunehmende Internet-Handel. Und doch gibt es Läden in Ellwangen, die sich diesem negativen Trend entziehen. Es sind Läden, deren Geschäftsziel nicht die Erzielung von Gewinnen ist, sondern, die sich dem Gemeinwohl verschrieben haben. Drei davon stellen wir hier vor: Tonis Ladencafé in der Badgasse verkauft gespendete Artikel aus zweiter Hand – Kleider, Bücher, Geschirr, Schallplatten und vieles mehr. Darüber hinaus bietet es von Dienstag bis Samstag die Möglichkeit, sich in seinem erst kürzlich von Stuttgarter Architekturstudenten aufgepeppten Ambiente bei selbstgebackenem Kuchen zu treffen, zu plaudern und sich auszutauschen. Im Weltladen in der Spitalstraße sorgen ehrenamtlich Tätige dafür, dass es in Ellwangen seit langem ein breites Angebot an fair gehandelten, ökologisch und nachhaltig produzierten Waren aus aller Welt zu kaufen gibt.

Die Palette reicht von Haushaltsartikeln, Gewürzen und Schokoladen bis hin zu Kleidung, Seifen und Schreibwaren. Ganz neu: Kaffee aus Burundi mit dem Label der Landesgartenschau und italienische Spezialitäten aus der „mafiafreien Zone“! Kein Laden für jeden, aber umso wichtiger für viele ist der Tafelladen in der Priestergasse. Wer hier einkaufen will, braucht einen Berechtigungsschein, mit dem die Bedürftigkeit nachgewiesen wird. Über eintausend Kundinnen und Kunden erhalten hier für 30% des Ladenpreises Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs, die von Supermärkten, Geschäften und Organisationen gespendet werden. Neben ihrem nachhaltigen Engagement für unsere Gesellschaft beleben und bereichern diese drei besonderen Geschäfte auch unsere Innenstadt. Dafür gebührt ihnen nicht nur unser Dank und unsere Anerkennung, sondern jeder und jede einzelne kann sie unterstützen – als Kunde, als Spenderin oder als Mitarbeitende.